Einheimische Flusskrebse schützen!


Achtung vor dem Amerikanischen Signalkrebs im Westerwald – Bitte melden Sie Sichtungen!

Liebe Nachbarn,

im Kennelbach, in unserer Nähe und am Rande des Naturschutzgebiets, wurde eine Population des Amerikanischen Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) entdeckt. Diese invasive Flusskrebsart, ursprünglich aus Nordamerika, breitet sich schnell aus und bedroht die heimischen Arten, da sie sich aggressiv verhält und viele Ressourcen beansprucht.

Der Signalkrebs ist an seinem charakteristischen hellen Fleck an der Scherenbasis erkennbar und bevorzugt saubere, sauerstoffreiche Gewässer. Tagsüber versteckt er sich oft unter Steinen oder in der Vegetation und wird nachts aktiv.

Um die Verbreitung dieses Krebses einzudämmen und unser heimisches Ökosystem zu schützen, würde ich diese Population gerne professionell abfischen und privat verwerten. Falls Sie einen Signalkrebs in unseren Gewässern sichten, melden Sie sich bitte bei mir – jede Information kann helfen, weitere Vorkommen zu erkennen und gezielt zu handeln.

Gemeinsam können wir dazu beitragen, das Gleichgewicht in unseren Gewässern zu bewahren und gleichzeitig diesen delikaten Krebs nachhaltig nutzen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Aufmerksamkeit!

Oliver Dering

Der Amerikanische Signalkrebs: Ein Überblick über Lebensweise, Population und Verhalten

Der Amerikanische Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) hat sich in vielen europäischen Gewässern, darunter auch in Deutschland, stark ausgebreitet. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde er für die Aquakultur eingeführt und ist inzwischen in vielen natürlichen Gewässern als invasive Art präsent. Diese Art verdrängt zunehmend heimische Flusskrebse, da sie äußerst anpassungsfähig und konkurrenzstark ist.

Merkmale und Aussehen

Einige besondere Merkmale machen den Amerikanischen Signalkrebs leicht erkennbar:

  • Färbung: Sein Panzer ist dunkelbraun bis bläulich oder olivgrün, oft mit einem rötlichen oder violetten Schimmer.
  • Scheren: Der helle blaue bis weiße Fleck an der Außenseite der Scherenbasis, das namensgebende Merkmal des „Signalkrebses,“ ist besonders auffällig.
  • Größe: Erwachsene Signalkrebse können eine Länge von 15–20 cm erreichen und sind damit größer als viele heimische Flusskrebse.
  • Scherenform: Ihre kräftigen Scheren besitzen oft gezahnte Ränder, die ihnen zusätzliche Verteidigungsmöglichkeiten geben.

Lebensweise und Verhalten

Der Amerikanische Signalkrebs bevorzugt sauerstoffreiche Gewässer wie Bäche, Flüsse und Seen. Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen oder in Pflanzen und sind vor allem nachtaktiv. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Pflanzen, kleinen Fischen, Insekten und organischen Resten, was ihnen eine schnelle Anpassung an verschiedene Lebensräume ermöglicht.

Signalkrebse sind Einzelgänger und leben territorial, vor allem die Männchen verteidigen ihre Reviere mit Aggressivität. Lediglich während der Paarungszeit kommen sie für kurze Zeit zusammen. In Gebieten mit vielen Krebsen und wenig Versteckmöglichkeiten kann es jedoch vorkommen, dass sie dichter zusammenleben.

Winterverhalten

Signalkrebse halten keinen Winterschlaf, reduzieren jedoch bei sinkenden Temperaturen ihre Aktivität stark. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, und sie ziehen sich in tiefere Gewässerzonen oder geschützte Bereiche wie Steinhaufen oder Wurzeln zurück. Während dieser Zeit fressen sie nur wenig oder gar nicht und warten auf wärmere Temperaturen, um wieder aktiv zu werden.

Fortpflanzung und Population

Der Amerikanische Signalkrebs vermehrt sich schnell und kann in geeigneten Gewässern große Populationen bilden. Seine Anpassungsfähigkeit und die Abwesenheit von natürlichen Feinden führen oft zu einem rasanten Anstieg der Krebsdichte, was zu einer Verdrängung heimischer Arten führen kann.

Fang und Nutzung

Da der Amerikanische Signalkrebs als invasive Art gilt, ist sein Fang in Deutschland oft erlaubt und wird sogar gefördert, um die Verbreitung einzudämmen. Dennoch sollte man die lokalen Vorschriften zur Fischerei und Umwelt beachten und gegebenenfalls bei den Behörden Informationen einholen.

Fangmethoden:

  • Zeitpunkt: Die beste Fangzeit ist abends oder nachts, da Signalkrebse in der Dunkelheit am aktivsten sind.
  • Reusen: Mit speziellen Krebsreusen oder Fallen, die mit Fischresten, Hühnchen oder Katzenfutter beködert sind, lassen sich Signalkrebse gut fangen.
  • Handfang: Alternativ kann man die Krebse auch per Hand oder mit einem kleinen Netz einfangen. Mit einer Taschenlampe lassen sich die Tiere im Wasser aufspüren, da sie oft erstarren, wenn sie direkt beleuchtet werden.

Lebenserwartung

Signalkrebse können unter guten Bedingungen 6 bis 10 Jahre alt werden. Faktoren wie Wasserqualität, Nahrung und Temperatur beeinflussen jedoch die Lebensdauer. In nahrungsreichen und wärmeren Gewässern wachsen sie schneller, während sie in kälteren Gewässern langsamer wachsen und länger leben können.

Zubereitung

Signalkrebse sind essbar und lassen sich ähnlich wie Hummer zubereiten. Sie bieten ein festes, delikates Fleisch, das sich hervorragend für verschiedenste Gerichte eignet.

Hinweis: Beim Umgang mit Signalkrebsen sollte Vorsicht walten, da sie den Erreger der Krebspest tragen können, welcher für heimische Arten tödlich ist, jedoch für Menschen ungefährlich.

Kopfüber in kochendes Wasser: die einzige zulässige Tötungsart. Die Signalkrebse ins heißen Wasser werfen und ca. 10 Minuten kochen….

Krebsrot“ sind die Krebse zur Weiterverarbeitung…

Die Krebsschwänze auslösen und die großen Scheren aufbrechen und das Fleisch herauslösen und beiseitestellen. Die Krebsschalen zerkleinern und in einem Topf mit Butter anrösten, mit dem Cognac flambieren und mit Weißwein ablöschen. Etwas salzen und pfeffern. Etwa 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend durch ein Haarsieb passieren und den Fond auf etwa die Hälfte einkochen. Rahm drunter rühren und mit der restlichen kalten Butter binden. Nicht mehr kochen lassen! Den Dill und das Krebsfleisch hinzufügen, kurz ziehen lassen.

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